ARBEITEN SOLL AUCH SPASS MACHEN

07.07.2018

"Arbeit, auch wenn sie Spaß macht, ist etwas (sogar mehr) wert"

Zu Beginn meiner Betrachtungen die wichtigsten Grundfragen :

Wie viel ist meine (Dienst-)Leistung wert?

Welchen Preis kann ich für meine (Dienst-)Leistung verlangen?

Welchen Preis soll ich für meine (Dienst-)Leistung verlangen?

Eine schwierige Frage, vor der Freiberufler/innen immer wieder stehen. Ist der Preis, den man nennt, zu niedrig, hat man wieder einmal dazugelegt und sich "unter dem eigenen Wert" verkauft. Ist der Preis, den man nennt, zu hoch, kriegt man womöglich (sehr oft sicher) den Auftrag nicht.

Noch eine neue Frage ? - IST DER AUFTRAGGEBER MEINE LEISTUNG WERT ?

Diese oben beschriebene Schwierigkeit lässt sich wohl nie ganz aus der Welt schaffen. Allerdings gibt es da immer wieder einen Denkfehler, der sich vermeiden lässt. Dieser Denkfehler stammt von einer nie wirklich ausgesprochenen, aber dennoch verbreiteten Idee, die mit Löhnen und Entgelten oft verknüpft ist. Geldentschädigungen, welcher Art auch immer, sind eine Art Schmerzensgeld für erlittene Umstände (sprich Arbeit, Leistung u.s.w.) die zur Erfüllung notwendig geworden sind.

Jedenfalls habe ich schon oft gehört: Ist die angebotene Arbeit für mich interessant, habe ich Lust, diesen Auftrag anzunehmen (zum Beispiel weil mir der Kunde sympathisch ist oder mich das Thema auch persönlich interessiert), dann kann ich auch beim Honorar leichter Kompromisse eingehen. Ist die angebotene Arbeit hingegen für mich persönlich uninteressant, habe ich also auch keine Lust sie an zu nehmen, dann muss sie wenigstens gut bezahlt sein. Damit habe ich immerhin finanziell was davon.

Auf nur einen Blick ist das eine plausible Einstellung. Wenn man das ganze Bild aber genauer betrachtet, ist so eine Kalkulation Unsinn. Sie führt dazu, dass entweder der/die gut verdient, der/die wenig Spaß an der Arbeit hat und aber der/die, die Spaß an der Arbeit haben eben leer ausgehen oder mit weniger Einkommen auskommen müssen.

Idealer Weise sollte es aber doch so sein, beides zu beanspruchen: interessante Aufträge und ein gerechtes (heißt genug) Geld für die Leistung. Genau damit ist auch das Preis-Leistungs-Verhältnis angemessener.

Wenn mich ein Auftrag reizt, mir die Arbeit also Spaß macht, verkaufe ich noch mehr als nur meine bloße Professionalität. In diesem Fall bringe ich auch noch ein hohes Maß an Motivation und persönliche Leidenschaft für den Auftrag mit. Eine Arbeit, die ich gern tue, weil sie mich auch selbst interessiert, werde ich höchstwahrscheinlich besser ausführen als eine, die mich eigentlich langweilt. Und deshalb wäre es auch in Wahrheit (erfüllungsbezogen) gerechtfertigter, dafür einen höheren Preis zu verlangen.

Es ist schlimm, wenn Menschen nur arbeiten, um Geld zu verdienen, weil sie müssen, um zu überleben.

Vielen Frauen - immerhin noch immer mehr Frauen als Männern - ist es wichtig, diese triste Situation für sich zu betonen. Sie haben natürlich recht damit. Falsch ist jedoch, den Schluss zu ziehen : Arbeit, die ein persönliches Anliegen ist, kann deshalb auch schlechter bezahlt werden.

Man arbeite primär nicht fürs Geld. Aber das Geld braucht man trotzdem. Und zwar aus rein marktwirtschaftlich Gründen.

Eine Idee zur Honorarverhandlung.

Wenn von einem potenziellen Auftraggeber damit argumentiert wird, wie gut das Thema zu einer bestimmten Person (sprich mir) passt und wie wichtig der Auftrag ist - dann kann die Antwort nur lauten :

Ja, genau, Sie sagen es. Ein tolles Thema, eine wichtiger Auftrag. In der Tat würden das viele Kolleginnen unglaublich gerne machen. Genau das ist der Grund, warum ich dafür nicht nur mein Bestes geben werde, sondern selbstverständlich auch gut bezahlt werden muss.


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