BADIA MASABNE

07.07.2018

1892) 1894 +23.07. 1976 (Beirut) Beirut/Damaskus

Badia Masabni und Reda Troupe dürften die prägenden Vorreiter der modernen Tanzrischtung in Ägypten gewesen sein, aus ihren Schulen kamen die wichtigsten Tänzerinnen hervor.

Badia Masanme dürfte etwa im Jahr 1892 oder (bis) 1894 in Damaskus geboren. Der Vater war ein kleiner Geschäftsmann . Ihre Jugend wurde von einem tragischen Schicksalsschlag erschüttert. Mit noch nicht einmal 10 Jahren wurde sie vergewaltigt. Der Mann durfte seine Tat mit mal eben einigen Wochen Gefängniss abbüßen und Badia hatte aus der Moral der damaligen Zeit und dem regionalen Verständnis von Sitte und Anstand eine sehr schwere Zeit, vor allem mit der Mutter. Aus der Schande in den Augen der Nachbarn wanderte die Familie nach Argentinien aus, wo Badia einige Zeit ein schöneres Leben verbringen konnte.

Im Schultheater konnte sie ihre ersten Erfahrungen als Sängerin und Schauspielerin sammeln. Die Familie ging wieder nach Damaskus und Baduia hätte schon einen Hochzeitstermin gehabt, der aber durch die Schande aus der Kindheit platzte.

Auf der Flucht von zu Hause weg lernte sie im Zug eine Besitzerin eines Bordells kennen, die sie unwissend zu Animationen missbrauchte, ihr aber ein schönes Leben dafür zeigte. In diesem Bordell lernte sie ein zweites Mädchen kennen, das auf die Bordellchefin reingefallen ist. Wieder beschloss Badia mit der Freundin zu fliehen. Auf der Fluch kam der Entschluss Badias mit Tanzen ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

Letzlich konne die Mutter sie wieder finden und es gab lange Auseinandersetzungen, bis endlich die Mutter mit Badia mit dem Schiff nach Alsexandria reiste. Damal nannte man Cairo "DIE MUTTER DER WELT" da sich ziemlich alles an Kultur dort abspielte.

Mit einigen nicht mehr negativen Bekanntschaften zum Theater mache Badia über die nächsten Monate mit kleineren Rolle ihre ersten Erfahrungen, von denen die Mutter nichts erfahren durfte. Mit den Kontakten zu einem Wandertheater gelang ihr die Flucht nach Said, in den Süden Ägyptens, von wo sie mit etwas Geld vom Theater wieder nach Cairo zurückkehrte. Jetzt traf Sie einen Libanesischen Journalisten, der sie schon als Sängerin kannte und unbedingt nach Beirut in das Theater einer französischen "MADAME". Sie war von dem Vorsingen begeistert und gestattete Badia auch in dem Theater erstmals libanesische Musik auf zu führen.

Die Premiere war am 15.September 1914 und es war ein durchschlagender Erfolg mit einer mehrmaligen Widerholung der Darbietung. Die Mundpropaganda füllte das Lokal jeden Abend mehr und mehr. Dennnoch beschimpfte sie die eigene Familie als Hure, da sie sich im Theater anbot.

Nach einer Veranstaltung stürzte einmal ihr Bruder aus sie und wollte sie umbringen, was einen riesen Tumut auslöste bis ihn die Polizei abführte.

Wieder zeichnet Flucht den Weg von Badia nach Syrien, Aleppo wo sie neuerlich Theater spielte und so bekannt wurde, dass sie eine Villa mietete und Besucher von weit her anlockte.

In Cairo trat ein Mann immer wieder in ihr leben Nagib Er-Rihany ein großer Theaterregiseur, Komiker und Schauspieler. Es gab immer wieder Begegnungen und eigentlich nie eine konkrete Zusammenarbeit bis sie Heirateten und eine Südamerikatournee machten. Nach der Rückkehr in Alexandria hatte Nagib unser ganzes Geld verspielt und es kam zu einem ausufernden Streit mit Trennung.

Nun wollte sie Nagib beweisen, dass sie ein eigenes Theater in Caro führen kann. Sie mietete eine Halle und baute sie mit einem Kredit um. Die Lieder waren eigentlich sehr lange, Badia kürzte einige und tanzte auch anfangs viel selber. Zufällig kam es wieder zu einer Begegnung und einer Versöhnung mit Nagib, die eigendlich nur ein paar Monate hielt. Dann die 3. Trennung und hoffentlich die letzte. Sie zog mit dem Theater in eine bessere Gegend um und nannte es Casino Badia. Es befand sich neben der englischen Brücke und die Bevölkerung von Cairo hatte diese Brücke schon nach kurzer Zeit zu Ehren Badia Masabnes in Badia-Brücke umgetauft, dieser Name ist bis Heute geblieben.

Während der Zeit dieses ganzen Ruhmes und Erfolges, wurde aus dem Held und der Heldin des Stücks wieder ein Paar, denn sie heiratete Nageeb. Das machte sie noch mehr zu einem Anziehungspunkt. Die Ehe dauerte nur zwei Jahre, aber verlief ohne Kinder, und sie ließen sich wieder scheiden. Badeia spielte nicht mehr im selben Stück. Sie beschloss, ihre eigene Firma zu gründen und mietete ein Tanzlokal in Emad El Deen Street, der berühmtesten Straße in dieser Zeit für die Diskotheken, Unterhaltungs-Häuser und Tanzlokalen, und dort begann sie ihre eigene Show - Die Tanzgruppe präsentiert alle Formen von Tanz und Gesang, männliche und weibliche Sketche sowie Präsentation der schönsten Tänzerinnen im ganzen Land. Sie verwendet ein oder zwei Stücke in denen sie singt und mit einer Reihe von Tänzerinnen, die hinter ihr tanzen und singen. Die Nacht bei ihr endet mit einer großen Präsentation der verschiedenen Stile des ägyptischen Tanzes, der später unter dem Namen "RAKS SHAQUI" (Orientalischer Tanz) bekannt wurde.

In diesem Casino kam Badia auch die Idee einen Frauenabend zu machen. Dies war außergewöhnlich, da normalerweise die Männer fortgingen und die Frauen zu Hause ließen und Badia sah nicht ein, dass sich die Frauen nicht amisieren sollten. Diese Frauen- Soiree wurde ein riesen Erfolg. Sie konnte die besten Musiker, Sänger und Künstler engagieren. Einer war der Junge Sänger Mohamed Abdel Wahab, der mit seiner ergreifenden Stimme die Frauen reihenweise zum weinen anregen konnte.

In dieser Zeit hatte sich ihr Neffe, bei ihr ausgebildet zum Theaterdirektor entwickelt und die Stieftochter Badias geheiratet. Eine anfangs gute Zusammenarbeit zerbrach genauso wie die Ehe an einer jungen Tänzerin Beba aus dem Ensemble Badias. Beide gründeten ein Etablisment der gleichen Art und warb Badia die Künstlr zu besseren Gagen ab.

In Europa konnte Badia neue Atraktionen (Zauberer und ähnliches) engagieren. Es war die Zeit der Schallplattenera. Badia fuhr nach Paris und handelte für IHRE Künstler einen Plattenvertrag aus. Von Europa aus bereitete sie noch eine Turnee in Tunis vor und wurde mit einem großen Presseaufgebot am Flughafen in Cairo empfangen.

Es war das Jahr 1937. Badia Masabne war die erste arabische Frau, die alleine in einem Flugzeu unterwegs war.

Ein Jahr später wurde im damals einzigen Filmstudio in Cairo mit Badia der erste Film gedreht "über das Leben der Cleopatra". Leider war dieser Film kein finanzieller Erfolg. Das Studio hatte mit Ohm Kalsum Filme begonnen und die Vorstellung der Filme war das Schlimmste Desaster der Badia.

Am Ende mit Selbstmordgedanken taucht ein alter Freund auf, der ihr weiterhalf.

Auf einer Tournee durch Said tanzte ein junges Mädchen in ihrer Truppe - Tahia Mohamed - sie konnte Badia von ihrem Talent überzeugen und bekam einen Vertrag - später wurde sie Solotänzerin mit dem Namen Tahia Carioca weltberühmt.

Nach der Reise durch den Süden Ägyptens, durch die Besucher trotz schlechter Presse in Cairo, wieder Mut gefasst, engagierte sie wieder Künstler aus Europa und teile das Programm in Arabien und Europa.

Durch den zweiten Weltkrieg kamen englische und französische Soldaten in Scharen nach Kairo. Sie wollten an sich nur oberflächliche, schnelle und anspruchslose Unterhaltung. Damit konnte das Niveau auch Badia nicht mehr halten.

Badia bekam in dieser Zeit 1940 von Architekten ein Angebot in eimem umgebauten Haus am Operaplatz ein Theater mit zu gestalten. Sie steckt wieder ihr letztes Geld in das Projekt Casino Opréra und konnte bald feststellen, dass es die richtige Entscheidung war. Dies trotzdem es immer wieder Ärger mit den Soldaten gab, die nicht zuletzt unter Alkoholeinfluss mehrere Male die Einrichtung verwüsteten und auch eine immer wiederkehrende Päsenz der Militärpolizei .

Die Politik ließ das Cabaret blühen und es mussten Mussolini, Stalin und natürlich Hitler für die Gags herhalten. Dies soll soweit geführt haben, dass das deutsche Militär im Rundfunk angekündigt haben soll, unter Anderen Badia Masabne zu erhängen, sobald sie nach Cairo kommen. Obwohl ihr Schicksal nicht wirklich gut zu ihr war kam es Gott sei Dank nicht das zu.

Der zweite Weltkrieg ging vorüber und nicht nur die Soldaten zogen wieder nach Hause, auch das Leben in Ägypten normalisierte sich wieder. So wurden Stars groß, wie Samia Gamal, Tahia Carioca, beide Tänzerinnen bei Badia Masabne, Naima Akef und es wurden uferlos Filme gedreht, auch im Casino Opera bei Badia.

Die Tänzerinnen die Badeia Masabny in ihrer Tanzhalle präsentierte wurden legendäre Tänzerinnen, die wir heute kennen, Sterne aus Ägypten wie Taheyya Karioka, Samya Gamal, Naima Akef, Naima Gamal, Beiba Ezz Eddin, Beiba Ibrahim, Zuzu Mohammed und Julia, die von Badeia angenommen wurde und ihr den Namen Layla Al Shaqraa (Blonde Layla) gab sowie auch Nadia Salama. Badeia war auch mit der Tanzgruppe die Startbahn für andere berühmte Stars wie Soraya Helmy und Ismail Yassin (zwei der größten Comedians Ägyptens), der Schriftsteller Abou El Saud Al Ibiary, Mahmoud Fahmy, Ibrahim El Qalawy und Fahmy Aman . All diese Namen dominierten die Kino, Theater und Nachtclub Szenen während der 40er Jahre und einem großen Teil der 50er Jahre, als Badeia wieder zurück in den Libanon fliehen musste, nachdem die Revolution in Ägypten am 23. Juli 1952 sie in Angst versetzte, all´ ihr Vermögen von dem neuen republikanischen Regime beschlagnahmt zu bekommen.

Da Badia über die Kriegszeit gut verdient hatte kam auch prompt eine unzahlbare Steuernachforderung, die wieder eine Flucht auslöste. Im Hafen von Alexandria wurde Sie verhaftet und kam erst duch ihren Anwalt wieder frei. Ein Freund hatte nach dem auch gescheiterten Versuch einer Scheinehe ihr vorgeschlagen sie mit einem Europäischen Sportflieger in den Libanon zu bringen. Dies ging Badia trotz einer horrenden Summe ein und flog nachts mit dem Fremden ab, der den Preis am Flughafen neuerlich erhöht hatte. Um sich den ägyptischen Behörden zu entziehen bemühte sie sich um die Libanesische Staatsbürgerschaf, was sie bis zum damaligen libanesischen Präsidenten Riad Solh führte und von Erfolg gekrönt war.

Von allen Erfahrungen müde wollte sich Badia einfach nur zur Ruhe setzen. Die gelang iihr auch mit einem Mann und Partner, mit dem sie in Schtora, einer kleinen libanesischen Grenzstadt zu Syrien eine Landwirtschaft kaufte, bewirtschaftete und eine Imbisbude mit eigenen Produkten betrieb.

Mit der Liebe hatte sie nur schlechte Erfahrungen und nach Nagib noche einmal eine gescheiterte Ehe erlbt. So sollte auch diese, letzte Beziehung nicht halten, es war ein Heiratsschwindler, der nur auf Geld aus war.

Badia konnte mit viel innerer Ruhe und Zufriedenheit auf ein Erfolgreiches Leben mit Geld, Glück und Ruhm zurückblicken, das ihr aber auch gezeigt hat, dass nicht alles schön ist und sie die vielen Auf und Ab in Ihrem teils doch sehr schweren Leben auch nicht aus ihrer Erinnerung streichen möchte.

Als Höhepunkte in ihrem Leben hat sie 1940 das Casino Badia in Cairo eröffnet, in dem sie den Cabarettstil, der heute noch so genannt wird, einführt und etabliert hat. Aus dieser Zeit kamen aus der Schule von Badia die beiden größten (Schülerinnen) Tänzerinnen aus dem Casino hervor, Samia Gamal und Tahia Carioca. Beide haben bei Badia ihre ersten Auftrittsversuche gemacht und der Stil des Casinos hat einen Eindruck hinterlassen, obwohl die beiden Tänzerinnen grundverschieden sind.

1950 verläßt sie Cairo und kehrt nach Beirut zurück, wo sie am 23.07.1976 fast unbekannt verstirb.


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