FAQ - Frequently Asked Questions

07.07.2018

FAQ 3 (Irrtümer)

Irrtümer zum Orientalischen Tanz

Zahlreiche Vorurteile, Gerüchte und Unwahrheiten werden um den Orientalischen Tanz immer wieder verbreitet und sie werde allen Tänzer/innen früher oder später zwangsweise begegnen. Ich möchte die immer wiederkehrenden Irrtümer beschreiben und auch erklären warum sie nicht stimmen.

Orientalischer Tanz ist Anmache, die Frau ist Sexobjekt.

Nicht Anmache - Begeisterung ist in der Phantasie gefragt

Orientalischer Tanz ist sinnlich (mit den Sinnen wahrnehmen, empfinden, fühlen, sehen, hören) und erotisch (anmutig, schön, kokett, frech, kommunikativ, introvertiert) er ist jedoch keine sexuelle Animation oder ähnliches, das lässt der Orient den westlichen Tänzen, die darauf ausgerichtet sind das zwei gegengeschlechtliche Menschen miteinander tanzen und sich ausführlich berühren und "BEGREIFEN" können.

Ganz im Gegenteil steht die Persönlichkeit und der Ausdruck der Tänzer/in im Mittelpunkt. Bauchtanz ist in erster Linie die Freude am "EIGENEN" Körper, am eigenen Leben, an der Schönheit des Augenblickes, des Tanzes, der Musik und in zweiter Linie am Teilhabenlassen an dieser Freude.

Wenn im vorhergehenden Abschnitt die Technik betont wurde, so ist doch die technisch korrekte Ausführung das, was wir als Schönheit und Attraktivität am Tanz sehen. Das was das Wesen des Tanzes ausmacht ist die Begeisterung der Tänzer/in, ihre Gefühle zur Musik und zum Tanz, sowie letztlich das, was sie davon dem Zuschauer vermitteln kann.

Das faszinierende an einem guten Bauchtanz, ist der Ausdruck und die Gefühle, die die Tänzerin herüberzubringen bereit ist und vermag. Sie darf dazu zu keinem Zeitpunkt Objekt, sondern ausschließlich "SIE SELBER" sein.

Nur wenn der Tanz aus den Gefühlen der Tänzerin entsteht, kann man wirklich von Orientalischem Tanz sprechen.

Orientalischer Tanz ist ein Frauentanz

Nicht nur die Frau - der Mensch tanzt seit Urbeginn

Wenn auch nicht der älteste Tanz der Welt sondern aus einer Entwicklung stammend, so ist dieser Entwicklung nun absolut nicht das Weibliche inne, sonder auch alle Männertänze dieser Welt.

Es kann anatomisch keinen "Frauentanz" geben, den nicht auch Männer tanzen können, es gibt nur Bewegungen, die Männer nicht tanzen wollen, Frauen kennen dieses nicht wollen weniger, sie benehmen sich als Frau einfach nur unweiblich. Daraus leitet sich aber nicht ab, das alles auch nicht weibliche, eben nur "Frau" ist.

Orientalischer Tanz ist der älteste Tanz der Welt.

Nicht als Tanz - nur als Entwicklungsvorbild aus den Epochen

Der Orientalische Tanz, wie wir ihn kennen ist ein Bühnen- und Showtanz und entstand in den Cabaretts und Nachtclubs Cairos in den 1920er Jahren. Wesentliche Einflüsse in dieser Zeit hatten Badia Masabne mit den Casinos "Badia" und "Opera" sowie Mahmoud Reda, der einer der Begründer des ägyptischen Tanztheaters war und mit seinem Tanz- und Folkloreensembles Reda Troupe die Folkloretänze auf die Bühnen brachte.

Die Vermutung Orientalischer Tanz ist auf Fruchtbarkeitstänze zurückzuführen, zielt augenscheinlich darauf ab, dem Tanz einen archaisch-mystischen Anstrich zu geben. Unbestritten ist, dass Tanz ein ursprüngliches Kommunikationsmittel der Menschen war und dass bereits zu prähistorischen Zeiten getanzt wurde. Das die Entwicklung ein kybernetischer Prozess sein muss solange es lebende Menschen gibt ist allerdings auch unbestritten. Es bleibt also nur die Vermutung, dass sich diese Entwicklungen aus immer einer Stufe zuvor ergebenden Inspirationen auf gebaut haben.

Diese Tänze wiesen jedoch dem Bauchtanz ähnliche Bewegungen auf, dies ist jedoch dadurch belegbar, dass es nur eine gewisse Anzahl an Bewegungen unserer Gelenke gibt, mit denen wir die Tanzbewegungen zusammenstellen und ausführen können. Nach dieser Argumentation könnte man behaupten Streetdance würde mit dem Rollen oder walzen am Boden eine Entwicklungsstufe darstellen, die den aufrechten Tanz vervollständigt hat und somit auf prähistorische Stammestänze zurückgehen. Unbestritten ist, das solche Ansätze zumindest abgeschwächt bereits im Bodentanz der Neuzeit begonnen haben.

Bauchtanz ist ein bisschen mit den Hüften wackeln.

Nicht die Hüfte - die Gefühle haben die Hauptrolle

Orientalischer Tanz ist hauptsächlich auf die Isolation einzelner Körperpartien aufgebaut. Dabei spielt die Hüfte eine untergeordnete Rolle. Die Bewegungen werden mit den Schultern, der Bauch-, Brust-und Beckenbodenmuskeln sowie Beinen (Schritte und Drehungen) ausgeführt. Zu den deutlich sichtbaren eben beschriebenen Bewegungen kommen noch die binnenkörperlichen Bewegungen zu langsamen Musikanteilen meist ohne Rhythmus dazu.

Die orientalische Tanztechnik ist komplex und anspruchsvoll, vor allem wenn man die verschiedenen Variationen einer Bewegungseinheit einmal kennt.

Es ist schon mal nicht einfach die Bewegungen zu erlernen, da wir lernen müssen Muskeln und Muskelgruppen anzusprechen und damit zu bewegen, die wir im Alltag kaum bis überhaupt nicht bewegen.

Im Fortschritt einer Tanzleistung nimmt die gesamte Körperhaltung eine wichtige Rolle ein. Ein gerader Rücken, schöne Arme und Hände sind unverzichtbar für jede Tänzerin und für das Gesamtbild der Tänze.


© 2018 Habibi Oriental. Alle Rechte  reserviert.
Unterstützt von Webnode Cookies
Erstellen Sie Ihre Webseite gratis! Diese Website wurde mit Webnode erstellt. Erstellen Sie Ihre eigene Seite noch heute kostenfrei! Los geht´s